Die Kunst des Blinzelns: Wie oft blinzelt man am Tag?

Wenn wir blinzeln, verteilt sich der körpereigene Tränenfilm auf unseren Augen und befeuchtet diese. Die Tränenflüssigkeit enthält neben Wasser auch wichtige Nährstoffe für die Augen, Sauerstoff und keimtötende Stoffe, wie beispielsweise Lysozym. So wird beim Blinzeln nicht nur das Auge befeuchtet, es werden auch Krankheitserreger abgetötet und kleine Schmutzpartikel von der Hornhaut entfernt. Wie viel Blinzeln ist eigentlich normal? Erwachsene Menschen blinzeln in der Regel etwa zehn bis 15 Mal pro Minute. Kinder hingegen blinzeln seltener, Babys sogar nur ein- bis zweimal pro Minute.

Meist blinzeln wir ganz automatisch, ohne bewusst darüber nachzudenken. Die Bewegung sollte daher schmerzfrei sein. Schmerzen beim Blinzeln können auf eine Augenerkrankung oder -infektion hindeuten. Auch trockene Augen, Überanstrengung der Augen, ein Fremdkörper im Auge oder Kopfschmerzen können mögliche Ursachen für schmerzhaftes Blinzeln darstellen. Bei anhaltenden Schmerzen während des Blinzelns sollten Sie auf Nummer sicher gehen und einen Augenarzt aufsuchen.

Trockene Augen können eine von vielen Ursachen für Beschwerden beim Blinzeln sein. Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, trockenen Augen vorzubeugen. Wer täglich mehrere Stunden vor dem Bildschirm verbringt, kann häufig von trockenen Augen betroffen sein. Umso wichtiger ist es, den Augen regelmäßig eine Pause zu gönnen und für Abwechslung im Sehfeld zu sorgen. Schon kleine Übungen und Verhaltensweisen können zu einer besseren Befeuchtung der Augen beitragen:

1. Regelmäßig und bewusst blinzeln: Wie oben bereits erwähnt, werden die Augen beim Blinzeln befeuchtet. Bei der Arbeit am Bildschirm blinzeln wir jedoch weniger als sonst, was trockene Augen begünstigen kann. Nehmen Sie sich darum vor, regelmäßig zu blinzeln. Dies können Sie umsetzen, indem Sie beispielsweise nach jeder gelesenen Zeile am Monitor einmal blinzeln.
2. Sanftes Augenrollen: Die rollende Bewegung der Augen kann die Verteilung des Tränenfilms unterstützen.
3. Ausreichend trinken: Eine gute Flüssigkeitsversorgung des Körpers kann die Produktion von Tränensekret fördern. Zwei bis drei Liter pro Tag sind ein guter Richtwert, um Ihren individuellen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Nehmen Sie sich dafür vor, auch außerhalb Ihrer Mahlzeiten ein paar Schlucke Wasser zu trinken.
4. Augen kurz schließen und innehalten: Nicht nur die Häufigkeit des Blinzelns ist von Bedeutung. Wer beim Blinzeln kurz innehält, kann die Verteilung des Tränensekrets weiterhin fördern. Halten Sie Ihre Augen regelmäßig für etwa eine Sekunde geschlossen, beispielsweise nach dem Lesen eines langen Absatzes auf dem Bildschirm. 
5. In die Ferne blicken: Kurze Bildschirmpausen können für eine Entlastung der Augen sorgen. Lassen Sie Ihren Blick daher von Zeit zu Zeit schweifen und fokussieren Sie sich für ein bis zwei Sekunden auf einen Punkt in der Ferne.

Blinzeln ist nicht nur für unsere Augengesundheit essenziell, es spielt auch in der Psychologie und der zwischenmenschlichen Kommunikation eine wesentliche Rolle. Was bedeutet es, wenn Menschen oft blinzeln? Das Verhalten eines Gesprächspartners kann von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Häufiges Blinzeln kann beispielsweise ein Indikator für mögliche Unsicherheiten des Gegenübers sein. Seltenes Blinzeln hingegen kann unter anderem darauf hindeuten, dass sich das Gegenüber auf etwas fokussiert. 

Schon gewusst? Auch Katzen kommunizieren durch Blinzeln. Bei der Interaktion mit ihrem Besitzer schließen die Fellnasen häufig ihre Augen oder halten diese sogar für einige Sekunden geschlossen. Das Blinzeln Ihrer Katze ist ein Zeichen dafür, dass sie Ihnen vertraut. Je länger sie ihre Augen geschlossen hält, desto wohler fühlt sie sich.

Titelfoto von Joel Staveley auf Unsplash