Wenn der Herbst Einzug hält und die Tage kälter werden, verlagern sich die gesellschaftlichen Aktivitäten wieder mehr in die Innenräume. Je mehr Menschen sich jedoch auf engem Raum befinden, desto größer wird auch die Ansteckungsgefahr. Wir zeigen Ihnen, welche Rolle Ihre Brille bei der Übertragung von Bakterien und Viren spielt und wie Sie Ihre Augen schützen können.
Welche Keime können sich auf Brillen befinden?
In einer Studie der Universität Furtwangen wurden die Brillen unterschiedlicher Menschen auf Bakterien untersucht. Gefunden haben die Forscher vor allem typische Haut- und Schleimhautbakterien. Etwa 60 Prozent davon waren krankheitsauslösend, was besonders für Menschen mit einem angeschlagenen oder schwachen Immunsystem gefährlich werden kann. Unter den entdeckten Bakterien befanden sich auch solche, die spezifische Augenkrankheiten wie Konjunktivitis oder Endophthalmitis auslösen können und zum Teil auch antibiotikaresistent sind.
Kann die Brille ein Risikofaktor sein?
Anhand solcher wissenschaftlicher Erkenntnisse stellt sich die Frage, ob das Tragen einer Brille nicht zum Risiko werden und eine Ansteckung beschleunigen kann. Der Gedanke liegt nahe, denn eine Brille liegt eng an der Gesichtshaut an und befindet sich in direkter Nähe zu den Schleimhäuten des Auges, die als potentieller Eintrittsort für Krankheitserreger gelten können. Wird eine Sehhilfe zusätzlich mehrmals am Tag auf- und abgesetzt, wie es gerade bei Lesebrillen der Fall ist, können auch krankmachende Viren auf der Fassung landen. Zu den am stärksten betroffenen Stellen zählen dabei die Bügel und Nasenpads. Die Gläser haben eine eher geringe Keimdichte – allerdings nur, wenn sie regelmäßig gereinigt werden. Bei nachlassender Sehkraft, wenn Verschmutzungen auf den Brillengläsern erst später wahrgenommen werden, steigt auch hier die Besiedelung mit Bakterien stark an.
Können Sehhilfen auch als Schutzbarriere dienen?
In Zeiten, in denen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im öffentlichen Raum bereits zur Gewohnheit geworden ist, könnte man jedoch auch die Frage stellen, ob das Tragen einer Sehhilfe nicht ebenfalls einen gewissen Schutz gegen Ansteckung darstellt. Dafür ist bisher jedoch kein wissenschaftlicher Nachweis erbracht worden. Gerade Erreger, die durch eine Tröpfcheninfektion verbreitet werden, können auch seitlich am Auge landen. Einen wirksamen Schutz könnte hier nur durch spezielle medizinische Schutzbrillen gewährleistet werden.
Das können Sie tun, um Ihre Augen zu schützen
Grundsätzlich gilt, dass eine Brille für Menschen mit einem normal ausgeprägten Immunsystem kein besonderes Infektionsrisiko darstellt. Bei wiederkehrenden Infekten an den Augen, aber auch bei einem angegriffenen oder vorbelasteten Immunsystem kann jedoch das regelmäßige Reinigen und Desinfizieren einer Sehhilfe durchaus sinnvoll sein. Das gilt übrigens nicht nur für die klassische Brille, sondern auch für Sonnen- und Lesebrillen, Hand- und Kopflupen sowie elektronische Sehhilfen.
Im Falle eines erhöhten Infektionsrisikos sollten Sie Ihre Sehhilfen täglich – vor allem nach dem Kontakt mit anderen Menschen – gründlich reinigen. Dabei ist es wichtig, bei Brillen nicht nur die Gläser, sondern auch die gesamte Fassung zu reinigen. Auch bei elektronischen Sehhilfen sollte nicht nur der Bildschirm, sondern vor allem auch der Korpus gesäubert werden.
Studien ergaben, dass sich eine Keimreduktion von 94 bis 99 Prozent erzielen lässt, wenn Sie Ihre Sehhilfe mit einem feuchten Mikrofasertuch abreiben. Dazu bietet sich ein mildes Reinigungs- oder Desinfektionsspray an. Eine trockene Reinigung erzielt immerhin eine Reduktion der Keime, die zwischen 85 und 90 Prozent liegt.
In Zeiten mit einem hohen Infektionsrisiko können natürlich auch allgemeine Hygienemaßnahmen dazu beitragen, die Übertragung von Keimen zu reduzieren. Dazu zählt vor allen Dingen das regelmäßige Händewaschen und eine korrekte Hust- und Nies-Etikette, aber auch, den Kontakt von Händen und Schleimhäuten zu vermeiden.
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