Wenn wir uns in einer lauten Umgebungbewegen, verschwimmen die Geräusche miteinander. Die Geräuschkulisse umhüllt uns. Konzentrieren wir uns jedoch auf eine bestimmte Stimme oder ein bestimmtes Geräusch in unserer Nähe, so scheint dieses aus der Kulisse hervorzutreten. Wir können es klar erfassen und orten. Besonders gut gelingt uns dies, wenn wir in die Richtung blicken, aus der das Geräusch kommt. Kein Wunder, immerhin arbeiten Ohren und Augen eng zusammen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Augen und Ohren.
Die wissenschaftliche Grundlage des Zusammenhangs zwischen Augen und Ohren
Forscherinnen der Duke University stellten im Jahr 2018 die These auf, dass Augen und Ohren sowohl kognitiv als auch neurologisch miteinander gekoppelt sind. Sie fanden heraus, dass die Knochen des Innenohrs das Trommelfell in jede beliebige Richtung ausrichten können. Wenn man also in eine bestimmte Richtung blickt, um beispielsweise einen Vogel im Baum zu beobachten, richtet sich auch das Trommelfell danach aus.
Wie das funktioniert? Die Forscherinnen haben entdeckt, dass die Bewegungen der Augen Vibrationen im Trommelfell auslösen, selbst dann, wenn keine Geräusche zu hören sind. Diese Vibrationen im Ohr konnten noch vor der Bewegung der Augen gemessen werden, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass Augen und Ohren von denselben Bewegungssignalen im Gehirn gesteuert werden.
Wir erspähen den Vogel dann sowohl mit den Augen als auch mit dem Hörsinn. Das Gehör pegelt zusätzlich die Lautstärke: Das Blätterrauschen wird für uns gefühlt leiser. Es rückt in den Hintergrund, während der Vogelgesang immer klarer zu hören ist. Wann genau das Gehirn das Signal gibt, dass die Ohren die Augen unterstützen sollen und umgekehrt, ist noch nicht erforscht.