Gereizte Augen während des Pollenflugs: Diese Maßnahmen können die Symptome lindern

Endlich wird es wieder Frühling! Zeit für weit geöffnete Fenster, Wäschetrocknen im Freien und  herrliche Spaziergänge durch das frische Grün der Natur. Leider ist diese schöne Jahreszeit für Allergiker nicht ausschließlich positiv besetzt, denn je mehr Pflanzen und Bäume blühen, desto stärker ist auch die Belastung durch Pollenflug. Doch was passiert bei einer Pollenallergie eigentlich im Auge? Und wie können Allergiker ihre Beschwerden verringern?

Welche Pflanzen haben allergene Pollen?

Im europäischen Raum gibt es sechs Pflanzengruppen, deren Pollen hochgradig allergen sind. Dazu zählen

  1. Gräser
  2. Birken und ihre Verwandten (z.B. Erle, Hasel, Hainbuche)
  3. Korbblütler, die durch den Wind bestäubt werden (z.B. Beifuß)
  4. Esche und Ölbaum
  5. Glaskraut
  6. Zypresse und ihre Verwandten (z.B. Zedern, Scheinzypressen, Lebensbaum, Wacholder)

Nahezu jede Pollenallergie beginnt durch den Kontakt mit einer dieser Pflanzen. Später können sich jedoch auch Kreuzreaktionen mit unterschiedlichen Pollentypen, aber auch z.B. mit bestimmten Nahrungsmitteln ergeben. Die gute Nachricht ist: Die meisten Pollen fliegen im Frühling. Die etwas weniger gute: Auch im Rest des Jahres gibt es allergieauslösende Pollen. Eine genaue Übersicht über den Pollenflug der unterschiedlichen Pflanzen finden Sie hier.

Was passiert beim Pollenflug im Auge?

Im Prinzip sind Pollen völlig harmlos. Dass es dennoch zu allergischen Reaktionen kommen kann, liegt an einer falschen Immunantwort auf die Begegnung mit den Allergenen. Der menschliche Organismus reagiert auf den Einfluss von Pollen dann mit einer starken Sofortreaktion und setzt Histamin frei. Das macht sich besonders im Auge bemerkbar, da auf der Bindehaut zahlreiche Zellen sitzen, die an der Immunabwehr des Körpers beteiligt sind. 

Das vom Körper ausgeschüttete Histamin erweitert die Blutgefäße des Auges, lässt Blutplasma austreten, sodass die Augen anschwellen,  und ist auch maßgeblich für deren Rötung verantwortlich. Gleichzeitig empfindet der Allergiker häufig ein starkes Jucken und Brennen. Da sich auch in der Tränenflüssigkeit Abwehrzellen befinden, tritt bei einer Bindehautallergie oder allergischen Konjunktivitis oftmals “Wasser” in die Augen – und verstärkt damit das Bedürfnis, die Augen zu reiben.

Tipps bei einer Pollenallergie

Das ist nun jedoch gerade die falsche Reaktion, denn das ständige Reiben kann Bakterien in die eh schon gereizten Augen bringen und die Situation zusätzlich verschlimmern. Natürlich kann die Alternative zu einer pollenbedingten allergischen Reaktion nicht sein, den gesamten Frühling in verschlossenen Zimmern zu verbringen. Im Folgenden finden Sie deshalb einige Tipps, um die Zeit für sich erträglicher zu gestalten.

  • Nutzen Sie die Angaben aus einer regionalen Pollenflugvorhersage, um Ihre Aktivitäten im Freien zu planen – zum Beispiel mit diesen Apps
  • Sportliche Aktivitäten im Freien sollten Sie in dieser Zeit eher meiden – außer nach einem kräftigen Regenschauer, wenn die Luft von Pollen reingewaschen ist.
  • Die letzten zwei Jahre haben das Maskentragen beinahe zur Selbstverständlichkeit gemacht. Bei einer schlimmen Pollenallergie kann es ebenfalls sinnvoll sein, bei Aktivitäten im Freien eine medizinische Maske zu tragen. Achten Sie hierbei jedoch auf Modelle mit wechselbarem Filter oder greifen Sie auf ein waschbares Modell zurück, um eine zusätzliche Belastung Ihrer Atemwege zu vermeiden.
  • Um Pollen gar nicht erst ins Haus zu lassen, sind spezielle Pollenfilter an den Fenstern eine sinnvolle Investition. Ansonsten ist es sinnvoll, spezielle “Lüftzeiten” zu beachten: in der Stadt am besten zwischen 6 und 8 Uhr morgens, auf dem Land zwischen 19 und 24 Uhr.
  • Regelmäßiges Staubsaugen und Wischen kann die Pollenbelastung in den eigenen vier Wänden auch reduzieren, ideal sind Staubsaugergeräte, die einen Schwebstoff-Filter besitzen. 
  • Als Pollen-Allergiker sollten Sie Ihre Wäsche nicht an der freien Luft trocknen. Genau wie bei  Ihrer tagsüber getragenen Kleidung gelangen so Pollen in die Innenräume. Achten Sie deshalb darauf, Kleidung nicht im selben Raum abzulegen, in dem Sie auch schlafen. 
  • Gerade bei langen Haaren kann Haarewaschen vor dem Schlafengehen ebenfalls dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Pollen werden dadurch einfach ausgespült.
  • Anstatt die Augen zu reiben, ist es hilfreich, befeuchtende und anti-allergische Augentropfen zu verwenden. Sie begünstigen das Abschwellen des Auges.

Wenn Ihre Augen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen über längere Zeit gereizt sind, sind mitunter Kreuz-Allergien oder andere Allergene weitere Gründe für die Belastung. In diesem Fall ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen. 

Auch eine passende Sehhilfe, z.B. mit großen Gläsern und breitem Rahmen kann einen zusätzlichen Schutz für Ihre Augen darstellen. Bei einem Eschenbach-Fachhändler in Ihrer Nähe erhalten Sie eine umfassende Beratung und können die entsprechenden Modelle vor Ort ausprobieren.

 

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